Herchenbach

Herchenbach



Daten zur Geschichte

Der Name des Ortes:

Ursprünglich Herchenberg , im und nach dem 30-jährigen Krieg (1618-48) wurde Herchenbach gebräuchlich.

Besiedlung:

Steinbeilfunde deuten auf die Steinzeit ca. 5000-3000 vor Christus hin.

Eisenzeit (Späthallstattzeit): Entstehung von Hügelgräbern im Grenzbereich Herchenbach, Sprengen, Schwarzenholz.

Nach verschiedenen Suchgrabungen im 19ten Jahrhundert:

1988: Ausgrabung eines Wagengrabes mit kleinem Goldring auf der Grenze Sprengen/Herchenbach.

1992/93 : Freilegung eines mehrfach belegten Keltengrabes; dabei unter anderem Auffinden eines Steingeleges zu einer Römerstraße.

Unser Dorf ist aus Einzelhöfen zum Haufendorf gewachsen. Ab Mitte des 19ten Jahrhunderts beginnt die Entwicklung zum Straßendorf.

Bannbildung

ca. 500 nach Christus (frühes MA) Bildung der Gemarkung (im Volksmund Bann) in fränkischer Landnahme zur wirtschaftlichen Nutzung und Gefolgsmannversorgung (Lehen). Nachbarbänne sind Niedersalbach, Walpershofen, Etzenhofen, Sellerbach, Rittenhofen, Sprengen. Die Größe der Gemarkung Herchenbach ist ca. 267 Hektar.

Verwaltung

Herchenbach gehörte wohl in frühester Zeit zum Königshof in Völklingen. Spätere Urkunden bezeugen, dass Herchenbach mit 16 anderen Dörfern zum Köllertaler Hof gehörte, der mit dem oberen Köllertaler Hof zum Besitz des Grafen von Saarbrücken zählt.

1080 der Saarbrücker Graf Sigbert wird urkundlich erwähnt

1326, 4. Sept . Die Burg Bucherbach wird in einer Erbsache der Grafen von Saarbrücken-Commercy genannt. Die Verwaltung des Köllertaler Hofes und damit auch von Herchenbach liegt beim Oberamtmann der Burg Bucherbach.

Ende des 17ten Jahrhundert in Herchenbach lebt, wie im übrigen Köllertal, durch die Zerstörung des 30-jährigen Krieges, nur noch ein Bruchteil der Bevölkerung.

Anfang des 18ten Jahrhunderts der Oberamtmann der zerstörten Burg Bucherbach residiert in Saarbrücken und Herchenbach wird von dem Meier der Meierei Hilschbach verwaltet. Der Ort ist durch Gerichtsleute vertreten.

1792/93 In und nach den Wirren der Französischen Revolution wird Herchenbach innerhalb des von den Franzosen gegründeten Kanton Lebach verwaltet.

ca. 1803 Gründung der Bürgermeisterei Sellerbach. Herchenbach wird durch einen Ortsvorsteher und Abgeordnete vertreten.

1814 Nach der Niederlage Napoleons I. kommt Herchenabch wieder unter deutsche (preuss.) Verwaltung. Bis zum 2. Pariser Frieden 1815 ist Herchenbach Grenzort zu Frankreich.

1817 Flözkarte einer Bauerngrube in Herchenabch. Anfangs wurde die Kohle zum Kalkbrennen verwendet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde in Herchenbach oberflächennahe Kohleflöze ausgebeutet (Kyllberg).

1932 Herchenbach gehört mit Rittenhofen, Sellerbach, Engelfangen, Etzenhofen und Kölln zur neu gegründeten Gemeinde Köllerbach, welche ihrerseits noch zur Amtsbürgermeisterei Sellerbach (Riegelsberg) gehört.

1948 Die Gemeinde Köllerbach scheidet aus der Amtsgemeinde Riegelsberg aus und erhält einen Bürgermeister.

1974 Herchenbach kommt innerhalb des Stadtteils Köllerbach auf Grund einer saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform zur Stadt Püttlingen.

Politisch war Herchenbach mit dem übrigen Saar(gebiet-)land in die wechselvolle Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich eingebunden.

Frühe Namensnennung unseres Dorfes und seiner Bewohner

Es ist beachtlich, dass es zu dieser Zeit noch keine ausgeprägten Familiennamen gab. Personen werden oft mit dem Beruf benannt.

1310/20 Herchenbach gehört zum Lehen von Thomas Alben

1428 ein Lebe von Herchenbach wird auf dem Jahrding (Gerichtstag) gerügt. Bis 1462 auch Lewe, Lyoff und Lisuff

1428-1439 F(S)luderer

1432 Else und Metze, Echins Töchter

1437 Contze

1439 Irmel, Schelgelen

1448 Karren Hans

1452 Lutt, Gobelschins Sohn

1456 Jeckel

1460 Christgin von Herchenberg, für sie bürgt ein Hans Unbehauwe aus Walpershofen, genannt werden auch Windecke, Cleßgen, Scher, Lewe, Snyders Kette

1477 Gobelchins Fraw und Matthis von Herchenberg, an beide wurde Korn verkauft, Wagner

1478 Christmann, Rosenband

1542 Türkenschatzung: Veltin, synn magt, Scherers philips und sin schwiger, Michell, Peter ill nit sere, der scheffer, der kiwhirt

1590/92 Karren Jakob und Nickel von Herchenbach sind Mitglieder der wehrhaften Mannschaft

1629 Scherer Peter und Büttel Nickel von Herchenbach

1631 Michels Nickel, Ailz Nickel, Elz Jakopb; Iltzer Nickel, Karren Velten und Philips Nickel sind im Speicherverzeichnis der Burg Bucherbach genannt

1634 Mattheßen Rupp, Sohn des Karren Jakob

1696 Büch, Theobald, Meier im Köllertal.

Ab 1650 sind die Namen in den Familienbüchern von Pfr. Karl Rug und von Himbert/Altmeyer aufgeführt.

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